Oh, ihr saftigen, süßen, tiefroten Kirschen. Ihr prickelt so wunderbar in meinem Mund – denn ich bin gegen euch allergisch (Hallo Mama ?) Ok, also so gerne ich es tun würde, so wunderschöne Kirschen einfach so in meinen Mund zu schieben ist einfach eine eher mittelgute Idee. Aber verarbeitet sieht es schon ganz anders aus. Also lasse ich mir die kleinen Schmuckstücke als Törtchen schmecken. Kombiniert sind sie mit einer weißen Schokoladencreme mit Tonka und einem ebenfalls mit Tonka aromatisiertem hellen Boden. Die Kirschen selbst sind im Törtchen als Kompott und als Creme vertreten. Kein Kribbeln, keine Probleme – einfach nur lecker (vorausgesetzt man mag Tonka). Da kann man als Deko schonmal die einzige zurzeit im Vorgarten vertretene Blüte opfern. An meinem grünen Daumen muss ich wohl noch arbeiten. Immerhin kann ich sicher sein, dass sie zu 100% unbehandelt ist… Und mit unbehandelt meine ich, dass ich mal wieder nicht gegossen habe ; )
Rezept für eine Ø18cm Silikonform
- Boden
- 1 Ei
- 1 Päckchen Tonka-Zucker (wie Vanillezucker Tütchen)
- 12g Zucker
- ca. 1/4 einer Tonkabohne, gerieben
- 30g Öl
- Prise Salz
- Msp Backpulver
- 40g Mehl
- 20g Milch
- Kirschkompott
- 150g Kirschen
- 20g Zucker
- 2 Blätter Gelatine
- Kirsch-Creme
- 60g Kirschen
- 15g Zucker
- 1 Eigelb
- 1,5 Blätter Gelatine
- 100g Sahne
- 1 EL Portwein
- Tonka-Creme
- 100g weiße Kuvertüre
- 370g Sahne
- 3 Blätter Gelatine
- ca. 3/4 einer Tonkabohne, gerieben
- Mirror Glaze
- 5 Blätter Gelatine
- 125g Glucosesirup
- 65g Wasser
- 125g Zucker
- 85g gezuckerte Kondensmilch
- 125g weiße Kuvertüre
- Lebensmittelfarbe
- außerdem zur Deko: Velvet-Spray
Für das Kirschkompott die Kirschen waschen und entsteinen. Die Gelatine in kalten Wasser einweichen. Die Kirschen mit dem Zucker aufkochen und pürieren. Anschließend die Gelatine in der heißen Masse auflösen. Das Kompott in einen Ø15cm Form geben und einfrieren (ich nutze dafür eine 15cm Backform, die ich mit Frischhaltefolie auslege.)
Die Gelatine für die Kirsch-Creme ebenfalls in kaltem Wasser einweichen. Die Kirschen für die Creme waschen, entsteinen und wieder mit dem Zucker erhitzen und pürieren. Das Eigelb hinzugeben, unterrühren und die Masse unter Rühren auf 81°C bringen (nicht kochen!). Die Gelatine in der warmen Masse auflösen und den Portwein unterrühren. Das Ganze abkühlen lassen. Dann die Sahne steif schlagen und unterheben. Die Creme entweder auf das gefrorene Kirschkompott oder in eine separate Ø15cm Form geben. In beiden Fällen anschließend einfrieren.
Für die Tonka-Creme die Kuvertüre hacken und die Gelatine in kaltem Wasser einweichen lassen. Die Hälfte der Sahne mit der geriebenen Tonkabohne aufkochen. Den Herd ausschalten und die Sahne ca. 10 Minuten ziehen lassen. Danach erneut aufkochen. Die Sahne anschließend durch ein Sieb auf die Kuvertüre gießen und verrühren, bis diese sich aufgelöst hat. Die Gelatine in der warmen Masse auflösen. Anschließend die restliche Sahne nach und nach (mehrere Portionen) hinzugeben und jeweils gut verrühren. Die Creme über Nacht (ca. 8h) kalt stellen.
Für den Boden den Backofen auf 170°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Ei mit beiden Zuckersorten hell aufschlagen. Das Öl und die Tonkabohne (gerieben) dazu geben und weiter schlagen. Das Mehl mit einer Prise Salz und dem Backpulver vermischen und über die Ei-Mischung sieben. Die Milch hinzugeben und alles kurz verrühren. In eine Ø15cm Backform geben und ca. 20 Minuten backen. Den Boden anschließend auskühlen lassen.
Zum Zusammenbau der Torte die Tonka-Creme aus dem Kühlschrank nehmen und locker aufschlagen. In die Silikonform geben. Dabei ein wenig übrig lassen. Die gefrorene Scheibe Kirsch-Creme und Kirschkompott in die Creme drücken. Ein wenig der Tonka-Creme darauf verteilen. Dann den Boden auflegen. Mit der restlichen Creme die Lücken zwischen Boden und Rand auffüllen, bis alles eine Ebene hat. Die gesamte Torte wieder (über Nacht) einfrieren.
Für die Mirror Glaze die Gelatine in kaltem Wasser einweichen lassen. Die Kuvertüre fein hacken. Den Zucker mit dem Glucosesirup und dem Wasser bis auf ca. 105°C aufkochen. Anschließend die Kondensmilch und die Gelatine einrühren. Nun auch die gehackte Schokolade einrühren, bis keine Stückchen mehr zu sehen sind. Die Glasur kann nun nach Belieben eingefärbt werden. Die Glasur durch ein Sieb gießen und abkühlen lassen. Hat sie 35°C erreicht, ist sie bereit, verwendet zu werden. (Kurz vorher sollte also die Torte vorbereitet werden.)
Die Torte aus dem Tiefkühler nehmen und ca. die Hälfte abdecken. Die freie Hälfte mit Velvet-Spray einsprühen. Die Torte anschließend auf ein Gitter setzen und ein Auffangbehältnis darunter platzieren. Die Mirror Glaze nun über die andere Hälfte der Torte gießen. Etwas warten. Danach nach Belieben dekorieren und die Torte bis zum Servieren auftauen lassen.
Die Zutatenliste und die Beschreibung scheinen lang zu sein. Dennoch kann man so eine Torte super zubereiten, da man einzelne Schritte sehr gut aufteilen kann. Beispielsweise stellt man die beiden Kirsch-Schichten an einem Tag her und friert diese ein. An einem anderen Tag kann der Boden gebacken werden. Gut verpackt beiseite gestellt, kann dieser ein bisschen auf seinen Einsatz warten. Die Tonka-Creme könnte ebenfalls bereits vorbereitet werden, da sie eine ganze Weile kühl gestellt werden muss. Am dritten Tag könnte man die Torte zusammensetzen. Da sie wiederum gefroren wird, könnte man an einem vierten Tag die Deko machen. So hat man über eine Woche verteilt nur kleine Teilaufgaben, bis am Wochenende das Törtchen auf der Kaffeetafel steht. Ich finde das wirklich praktisch an solchen Torten. Ich habe andauernd irgendwelche Einzelbestandteile in meinem Tiefkühlschrank, die auf ihren Einsatz warten. So eine Torte lässt sich auch super schon früher herstellen, wenn man weiß, dass man kurz vor einem Anlass (Geburtstag, Einladung etc.) einfach keine Zeit hat. Dann muss man sie nur aus dem Tiefkühler nehmen. Ein bisschen Deko (es muss ja nicht Mirror Glaze sein) drauf und los geht’s : )