Ich will mehr Rhabarber! Morgen gibt es bestimmt keinen mehr. Diese Denkweise führt dazu, dass ich mitunter zu viel Obst (und Kräuter, und Gemüse…) einer bestimmten Saison kaufe. In meinem Kopf sind dann ganz viele Ideen was ich damit machen will. Oder auch gar keine. Irgendetwas wird sich schon finden. Und dann habe ich auf einmal gar keine Zeit all die tollen Pläne in die Tat umzusetzen und das Gekaufte liegt so im Kühlschrank herum. Dann denke ich irgendwann oh oh, langsam muss es verarbeitet werden, sonst wird es schlecht. So geschehen mit meinem letzten Rhabarber-Einkauf. Ich hatte einfach keine Zeit. Also hab ich erstmal ein Kompott eingekocht. Das geht schnell und dann kann man immer noch gucken was daraus wird. Gesagt, getan. Das Kompott ist unter anderem auf Pancakes gelandet. Als drei Tage später immer noch etwas übrig war, sind diese Tartelettes mit Rhabarber-Kompott entstanden. Im Grunde eine echte Resteverwertung, denn die kleinen Aufleger aus Vanillemousse lagerten auch schon länger im Tiefkühler. Ich würde sagen eine sehr gelungene Resteverwertung. Ich hoffe, solche Reste gibt es bald nochmal : )
Rezept für 4 Tartelettes
- 125g Mehl
- 50g Zucker
- 50g Butter
- 1/4 Eigelb
- 12ml Milch
- Prise Salz
- 300g Rhabarber
- 45g Vanillezucker
- 50ml Rhabarbersaft
- 2 Blätter Gelatine
- 1/2 Tütchen roter Tortenguss
- 1 EL Zucker
- 125ml Rhabarbersaft
- 40g Milch
- 80g Sahne
- 20g Zucker
- 1 Eigelb
- 1/2 Vanilleschote (auskratzen)
- 1 Blatt Gelatine
Für die Vanille-Mousse Aufleger die Gelatine einweichen. 25g der Sahne mit der Milch und dem Vanillemark aufkochen. Das Eigelb mit dem Zucker cremig schlagen. Die heiße Vanillemilch langsam zur Eimasse gießen. Dabei weiter rühren. Danach die Mischung zurück in den Topf geben. Weiter rühren und erhitzen bis ca. 82° erreicht sind und die Creme etwas andickt. Auf keinen Fall kochen! Die Creme durch ein Sieb in eine Schüssel laufen lassen und die Gelatine darin auflösen. Die Creme in den Kühlschrank stellen und etwas abkühlen lassen, bis beginnt zu gelieren. Die restliche Sahne, also 55g, (fast) steif schlagen und unter die abgekühlte Creme unterziehen. Dieses Vanillemousse in Förmchen (z.B. Quenelle) geben und einfrieren.
Für den Mürbeteig Butter und Zucker miteinander glatt rühren. Das Eigelb und eine Prise Salz dazu geben. Zunächst die Hälfte des Mehls sowie die Milch unterkneten. Zum Schluss das restliche Mehl unterkneten und den Teig eine Stunde kühl stellen.
Den Teig ausrollen und passend für die Tarteletteförmchen ausstechen. Boden und Ränder mit Teig auskleiden. Mit einer Gabel einstechen.
Den Backofen auf 180° Ober-Unterhitze vorheizen. Die Tarteletteböden 10 Minuten blindbacken (z.B. Backpapier und trockene Hülsenfrüchte darauf geben, oder andere Backförmchen). Danach die Beschwerung entfernen und weitere 10 Minuten backen. Die Tartelettes auskühlen lassen.
Für das Rhabarber-Kompott den Rhabarber in kleine Stücke schneiden und die Gelatine einweichen. Die Rhabarber-Stückchen zusammen mit dem Vanillezucker und dem Rhabarbersaft kochen, bis sie weich sind. Die Gelatine im heißen Kompott auflösen und alles zum Abkühlen in eine Schüssel umfüllen.
Das Rhabarber-Kompott in die Tartelettes füllen. Den Tortenguss nach Anweisungen auf der Packung herstellen (Pulver mit Zucker und Saft kurz aufkochen) und mit einem Löffel auf das Kompott geben. Die Tartelettes kühl stellen. Wenn der Guss fest ist, die Vanillemousse-Aufleger aus der Form lösen und auf die Oberfläche setzen. Nach Belieben mit Blüten dekorieren.
So langsam wird es Zeit für mich zu überlegen, was es zu Ostern geben wird. Für ein Kaffeetrinken mit Nachbarn hatte ich vor kurzem Cheesecake-Karamellschnittchen kreiert, die noch auf die ein oder andere kleine Verbesserung warten. Genauso hätte ich aber auch Lust auf eine Torte… Am liebsten nochmal mit einer (Erdbeer-)Rhabarber-Kombi. Mal sehen. Jetzt lassen wir uns erstmal diese Reste-Törtchen schmecken und genießen den Sonnenschein und die höheren Temperaturen. Bis ich mir beim nächsten Einkauf wieder den Wagen voll Rhabarber lade ; )