Über das heutige Rezept freue ich mich besonders. Erstens – weil ich Puddingteilchen liebe. Sie sind definitiv meine erste Wahl, wenn ich beim Bäcker an der Auslage stehe. Zweitens – weil das Rezept mehr als einen Versuch gebraucht hat. Der erste war in Ordnung, konnte aber noch nicht so ganz überzeugen, aber der zweite Versuch – oh Gott! – so lecker!!! Und drittens – siehe erstens. ?
Da ist er also, mein Vorschlag zum Muttertag: selbstgemachte Puddingteilchen. Von Herzen und als Herzchen (was natürlich kein Muss ist). Und wenn ihr ganz fancy seid, schmeißt ihr einfach noch ein paar frische Erdbeeren drauf. Ich habe heute an einem kleinen Stand die ersten Erdbeeren vom Bauern bekommen und sie sind einfach köstlich. Kann ich daher nur empfehlen.
Aber zurück zu den Puddingteilchen. Hier ist alles mit Liebe selbstgemacht – sowohl der Pudding als auch der klassische Plunderteig. Zum Muttertag kann man sich ja ruhig mal ein bisschen ins Zeug legen.
Letztes Jahr hatte ich eine schnellere Version für Faule getestet, mit gekauftem Blätterteig und Puddingcreme. Geschmacklich war das allerdings kein Highlight, daher hat es das Rezept nicht auf den Blog geschafft. Diese Puddingteilchen jedoch sind sooo viel besser.
Zugegebenermaßen solltet ihr für die Herstellung des Teiges ein bisschen Zeit einplanen. Der Plunderteig ist ein Hefeteig, bei dem die Zutaten kalt bleiben. Ruhezeiten braucht er trotzdem. In den Teig wird dann Butter eingearbeitet und der Teig wird immer wieder ausgerollt und gefaltet – ähnlich zum Blätterteig. Zwischendurch wird wieder gekühlt. Also am besten das Rezept einmal ganz durchlesen und ein bisschen planen, damit in der Küche alles entspannt bleibt. Unter dem nächsten Bild geht es los.
Rezept für 12 Teilchen
- Teig
- 530g Mehl + weiteres für die Arbeitsfläche
- 180g Milch
- 2 Eier + 1 Ei zum Bestreichen
- 20g (1/2) Hefe
- 70g Zucker
- Prise Salz
- 100g weiche Butter + 180g eher festere Butter (ca. 30 – 60 Minuten vorher aus dem Kühlschrank holen)
- Pudding & Glasur
- 40g Stärke
- 80g Zucker
- 4 Eigelb
- 400g Milch
- 100g Sahne
- Mark einer Vanilleschote oder 2 TL Vanillepaste
- Prise Salz
- 4 großzügige EL Aprikosenmarmelade
Den Teig zubereiten – Schritt 1
500g Mehl mit dem Zucker und dem Salz in eine Schüssel geben, vermischen und eine Mulde formen. Milch sowie die beiden Eier (beides direkt aus dem Kühlschrank) in die Mulde geben. 100g weiche Butter in Stücken dazugeben und auch die Hefe hineinbröckeln. Alles mehrere Minuten zu einem Teig verkneten. Wirkt dieser zu klebrig, bis zu weitere 30g Mehl hinzufügen.
Den Teig nun in einen Gefrierbeutel geben und ca. 2 – 3 Stunden in den Kühlschrank legen. (Gefrierbeutel verschließen, aber etwas Platz für den Teig lassen.)
180g Butter in Stücken auf ein Stück Frischhaltefolie geben. Ein weiteres Stück Folie darüber legen und die Butter zu einer Butter-Platte ausrollen (ca. 20x30cm, oder etwas kleiner). Die Butter-Platte ebenfalls in den Kühlschrank legen.
Den Teig zubereiten – Schritt 2
Den Teig nun auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen – mindestens doppelt so groß, wie die Butter-Platte. Die Butter-Platte jetzt mittig auf dem Teig platzieren (Folie vorher entfernen) und den Teig wie einen Briefumschlag umschlagen, so dass von der Butter-Platte nichts mehr zu sehen ist. Den Teig in diesem Zustand wieder ausrollen und das in einer länglichen Form. Ab diesem Zeitpunkt versuchen, den Teig mit möglichst geraden Kanten (immer in Form eines länglichen Rechtecks) auszurollen. Eine kurze Seite des Teiges nun bis zur Mitte umlegen. Die gegenüberliegende Seite darauf legen. Den Teig auf der Arbeitsfläche um 90° (1/4) drehen, wieder länglich ausrollen und nochmal genauso falten. Den Teig in Backpapier einschlagen und 30 Minuten kühlen.
Den Teig zubereiten – Schritt 3 – 4
Die vorherigen Schritte werden nun noch zweimal wiederholt:
Teig ausrollen – falten – drehen – ausrollen – falten – 30 Minuten kühlen. Und das Ganze nochmal. Dann geht es an das Formen der Teilchen.
In der Zwischenzeit den Pudding kochen:
Stärke, Zucker, sowie Salz vermischen. Mit 80 – 100g der Milch glattrühren. Die Eigelbe in einer kleinen Schüssel leicht verschlagen.
Das Mark der Vanilleschote oder Vanillepaste, die restliche Milch sowie die Sahne zusammen in einen Topf geben und erhitzen. Etwas warme Flüssigkeit abnehmen (z.B. mit einer Suppenkelle) und mit den Eigelben verschlagen. Restliche Milch-Sahne-Mischung aufkochen. Stärkemischung sowie Eimischung einrühren. Unter Rühren nochmals kurz aufkochen lassen. Dann etwas abkühlen lassen. Eine Frischhaltefolie direkt auf den heißen Pudding gelegt verhindert, dass sich eine Haut bildet.
Die Teilchen formen & backen:
Den Teig ein letztes Mal etwas länglicher ausrollen. Von der kurzen Seite her in 12 Streifen schneiden. Jeden Streifen nochmal leicht ausrollen (er sollte noch etwas länger, aber nicht breiter werden) und ihn dann mit den Händen verzwirbeln, indem die Enden in verschiedene Richtungen gedreht werden. Enden aneinander drücken und den Kringel auf ein Backblech mit Backpapier legen. Nach Belieben in Herzform bringen, indem die Enden spitzer gedrückt werden und der Kringel oben eine Delle bekommt. Mit einem Esslöffel Puddingkleckse in die Mitte der Teigkringel geben und etwas glatter streichen (wer mag, kann hier auch einen Spritzbeutel verwenden).
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen lassen. In dieser Zeit können die Teilchen noch etwas gehen. Teigränder mit einem verquirlten Ei bestreichen. Bleche nacheinander ca. 20 – 22 Minuten backen.
In dieser Zeit Aprikosenmarmelade in einem kleinen Topf leicht erhitzen, so dass sie etwas flüssiger wird. Gebackene, noch heiße Teilchen, dünn mit der Marmelade einpinseln, dann abkühlen lassen.
Und die Erdbeeren? Ihr könnt diese einfach so in die Mitte geben. Wenn ihr sie drittelt, braucht ihr ca. 2 mittelgroße Erdbeeren pro Teilchen. Je nach Geschmack könnt ihr diese dann auch dünn mit Marmelade bestreichen, sie einfach so lassen oder ihr kocht noch etwas Tortenguss auf, den ihr dann darüber gebt.
Sind das nicht mal echte Teilchen, wie vom Bäcker? Und das alles mit Liebe selbstgemacht. Viel Spaß beim Ausprobieren! Und keine Angst – Mama verzeiht es bestimmt, wenn es etwas krumm und schief wird. ??