Leichtes Weihnachtsdessert aus Neuseeland: Mini-Pavlova

Ach, du schöne Weihnachtszeit. Temperaturen über 20°C, strahlender Sonnenschein, endlich wieder Badewetter. Die kurzen Hosen liegen bereit, die Haut riecht nach Sonnencreme. Passt nicht so ganz? Kommt darauf an, wo man wohnt!

Wenn ihr Lust habt, beamen wir uns heute gemeinsam auf die Südhalbkugel – auf die andere Seite der Erde und feiern Weihnachten in Neuseeland, denn ich möchte euch heute ein ganz typisches Weihnachtsdessert aus Neuseeland näherbringen.

Da es in Neuseeland im Dezember Sommer ist, gibt es dort leichte Küche. Die Familie trifft sich gerne zum Grillen. Am liebsten wird Zeit draußen verbracht. Dazu passt auch ein himmlisch leichtes Dessert, dass frisch schmeckt und auf der Zunge zergeht: Pavlova.

Traditionell besteht Pavlova aus einem Baiser-Nestchen, welches mit sahniger Creme gefüllt und mit frischen Früchten getoppt wird. Das Baiser soll außen knackig, aber innen noch ein wenig weich sein – die Konsistenz von Marshmallows. Die fluffige Sahnecreme und die Früchte, die auf dieses Nestchen gegeben werden, sind nicht so süß und daher eine tolle Kombination zum Baiser. Ein bisschen süß, ein bisschen cremig, ein bisschen spritzig und fruchtig.

Ich finde, das sommerliche Dessert passt auch sehr gut zu einem europäischen Weihnachtsfest. Denn meist sind die Bäuche doch schon vor dem Dessert richtig gut gefüllt und es bleibt gar nicht so viel Platz für Nachtisch. Ein leichtes Dessert passt daher perfekt.

Und weil wir gerade von fremden Ländern träumen, verlinke ich euch unten noch einige tolle Rezeptideen von meinen Blogger-Kolleginnen, die mit mir heute die „internationale Weihnachtsbäckerei“ feiern. Wie wäre es mit amerikanischen Cookies oder Mandelplätzchen aus Italien? Lasst euch inspirieren und habt eine zauberhafte Weihnachtszeit – egal wo auf der Welt ihr gerade seid.

Rezept für ca. 12 Mini-Pavlovas

  • Baisernester
  • 160g Eiweiß (ca. 4 L Eier)
  • 200g feinster Zucker
  • 1 knapper TL heller Essig
  • Prise Salz
  • 20g Stärke
  • Creme
  • 240g Mascarpone
  • 60g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 200g griechischer Joghurt
  • 300g Sahne
  • 2 Päckchen Sahnesteif
  • Früchte für das Topping
  • ca. 5 Orangen
  • ca. 100g Physalis
  • ca. 175g Himbeeren

Zunächst die Baisers herstellen: Den Backofen auf 150°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Eiweiße mit Salz und Essig sehr steif schlagen. Dabei den Zucker einrieseln lassen und weiter schlagen – ca. 8 – 10 Minuten. Zuletzt die Stärke hinzugeben und nochmals gut unterschlagen.
Zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
Die Baisermasse in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle geben (ggf. in mehreren Portionen).
Von Innen nach Außen Kreise auf das Backpapier spritzen und ohne abzusetzen, jeweils eine 2. Etage hinzufügen. Mit einem kleinen Löffel eine Mulde oben formen. Meine Baisernester sind ca. 9cm im Durchmesser.
Alternativ kann die Masse auch in Häufchen mit einem Löffel auf das Backpapier gegeben und anschließend mit dem Löffel etwas geformt werden.
Ein Blech in den Backofen schieben. Die Temperatur auf 120°C reduzieren und das Baiser ca. 60 Minuten trocknen lassen. Es sollte außen knusprig sein, die Form halten und sich (vorsichtig!) vom Backpapier lösen lassen. Innen sollte es noch weich sein. Ofen ausschalten und einen Löffel in die Türe klemmen. Warten bis der Ofen heruntergekühlt ist, dann die Baisers herausnehmen. So reißen sie nicht ein.
Ofen wieder auf 150°C heizen und ebenso mit dem zweiten Blech verfahren. (Ich habe mein zweites Blech während der ersten Backrunde einfach in der Küche stehen lassen. Das war kein Problem. Der Kühlschrank wäre kein guter Ort. Es sollte trocken sein!)

Die Creme: Mascarpone mit Zucker glatt rühren. Vanillezucker sowie Joghurt dazu rühren. Zuletzt die Sahne und das Sahnesteif dazugeben und alles locker aufschlagen.

Die Früchte: Obst abwaschen und trocken tupfen. Die Orangen filetieren oder – je nach Sorte – einzelne Stücke herauslösen. Nach Belieben in passende Stücke schneiden. Physalis in Scheiben schneiden (ca. 3 pro Frucht).

Anrichten: Ein Baisernest auf einen Teller setzen. Mit einem Löffel Creme in die Vertiefung geben. Ein Nachschlag darf auch sein – sodass das Baiser ein hübsches Creme-Häubchen bekommt. Die Früchte darauf anrichten und leicht in die Creme drücken (ca. 4 -5 Orangenfilets, 3 Himbeeren, 3 Physalis-Scheiben pro Törtchen). Solltet ihr Obst überhaben, richtet es einfach zusätzlich neben dem Törtchen an.
Ihr könnt das Dessert ohne Probleme ein halbes Stündchen so stehen lassen – macht euch also keinen zu großen Stress mit dem Fertig werden. Und jetzt: probieren – endlich!

Tipps:

  • Timing / Vorbereitung: Die Baisers könnt ihr ohne Probleme 1- 2 Tage vorher vorbereiten und an einem kühlen, trockenen Ort lagern. In Berührung mit „nassen“ Zutaten weichen sie auf. Daher gebt die Creme am besten erst frisch dazu. Diese lässt sich in 10 Minuten anrühren und sollte euch keine Probleme machen. Das Obst könnt ihr ebenfalls am Vortag präparieren und eine Schüssel „Obstsalat“ fertig im Kühlschrank bereithalten. Am Tag selbst braucht ihr dann nur schnell die Creme machen und alles auf die Nester löffeln.
  • Früchte: frische Früchte schmecken am besten. Die Auswahl an regionalem Obst ist derzeit in Deutschland natürlich begrenzt. Gezuckerte Früchte aus dem Glas würde ich hier allerdings nicht empfehlen. Ich fand die Kombination aus Zitrusfrüchten und Beeren perfekt. Ich habe im Laden eine pinke Sorte Orangen erwischt, die besonders fruchtig war und eine hübsche Farbe hatte. Dazu ließen sich die einzelnen Stückchen – ähnlich wie Mandarinen – gut von der Schale lösen. Bei der helleren Orange hatte das nicht so gut geklappt. Als Topping wären Mandarinen oder Mangos ebenso lecker. Auch Granatapfelkerne wären lecker und ein toller Hingucker.
  • Servieren / Anrichten: Die Baisers sind wirklich luftig und daher auch zerbrechlich. Ich empfehle euch, sie direkt auf den Tellern, auf denen ihr servieren wollt, anzurichten. Also nicht das Baiser schon beladen mit Creme und Obst versuchen zu bewegen – das wird vermutlich nicht gut gehen.

Die kleinen Pavlovas sind definitiv eines meiner neuen Lieblingsrezepte. Ich habe mich schockverliebt! Und so schlemme ich diese köstlichen kleinen Wölkchen und träume dabei von Neuseeland. Am liebsten würde ich sofort in den Flieger steigen und tatsächlich Weihnachten mal im Sommer feiern. Träumt ihr euch mit mir davon?

Hier kommen noch weitere leckere Reise- und Schlemmerziele:

Internationale Weihnachtsbäckerei

Meine Torteria – Kruidnoten
ELBCUISINE – Amerikanische Cream Cheese Cookies
Küchenmomente – Linzer Streifen
homemade & baked – Un Kurabiyesi: Türkische Mehlplätzchen
Backmaedchen 1967 – Ricciarelli-Mandelkekse
Küchentraum & Purzelbaum – Schwedische Zimt-S – Kaneliässät

6 Kommentare

  1. Was für ein tolles Dessert. Ich träume mit der vom Urlaub an Weihnachten. Allerdings sieht mein Traum etwas anders aus, denn er bringt mich nicht auf die Südhalbkugel, sondern eher in Richtung Nordpolarkreis und zu den Nordlichtern. Aber dort schmeckt dein Dessert sicherlich mindestens genauso gut wie bei uns oder in Neuseeland.
    Hab noch eine tolle Adventszeit.

  2. Traumhafte Vorstellung, traumhafte Fotos und natürlich ein traumhaftes Rezept! Ein guter Freund lebt seit 30 Jahren in Neuseeland, war direkt nach Ankunft verliebt in Pavlovas und hat mir damals schon davon vorgeschwärmt. Die Pavlova-Liebe hat uns dann auch ziemlich schnell gepackt. Also alle Daumen hoch für deine Mini-Pavlova!
    Liebe Grüße,
    Tina

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